Werk & Vita

DAS SCHREIBEN

»Geistreich«, »dialektisch«, »voller Subjektivität und Zweifel«: Diese Attribute werden der Gattung Essay gemeinhin zugeschrieben. Et voilà: Sie ist meine liebste literarische Form. Das freie Fabulieren liegt mir ebenfalls, bislang hat es sich in einer Novelle und etlichen Kurzgeschichten niedergeschlagen, aktuell arbeite ich an einem Roman.

Mein erstes Buch, »Generation Ally« (2002), erzählt vom neoliberalen Milleniums-Feminismus, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und 2003 mit dem Deutschen Bücherpreis ausgezeichnet. Die Novelle »Fortschreitende Herzschmerzen bei milden 18 Grad« (2004/2018) handelt von Klassenlagen und Liebe – von der aussichtslosen Zuneigung einer Kosmetikerin zu einem ihrer Kunden, einem aufstrebenden Feuilletonredakteur.

Um die Risiken und Nebenwirkungen der sogenannten Kreativwirtschaft dreht sich der Prekaritäts-Essay »Echtleben« (2011/2018), in dem ich auch von meiner eigenen Hartz-IV-Zeit erzähle. Die Sozialreportage »Rasende Ruinen« (2012) blickt auf den Wandel von Detroit, der angeblich »gefährlichsten Stadt der USA«.

Mein jüngstes Buch, »Die Singuläre Frau« (2022), ist wiederum ein erzählerischer Essay, er erkundet das weibliche Alleinleben – gestern, heute, morgen.

Storys, Vorworte und Textexperimente habe ich in diversen Anthologien veröffentlicht. 2013 war ich als »writer in residence« im Ledig House in Upstate New York zu Gast. Seit 2023 bin ich Mitglied des PEN Berlin.

Journalistische Texte – Reportagen, Glossen, Interviews – habe ich u.a. für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und ZEITonline verfasst, für den Zürcher Tages-Anzeiger, den Freitag (wo ich in den 2010er Jahren als Vize-Chefredakteurin und Feuilletonchefin tätig war) und die taz (für die ich von 2017 bis 2022 u.a. als Themenchefin wirkte).

DAS LEBEN

Menschlich gesehen würde ich mich in die Kategorie »optimistische Realistinnen« oder »realistische Optimistinnen« einordnen. Geboren wurde ich im Sommer 1970 nahe Frankfurt am Main. Nach Stationen in London, Köln, Hamburg und Zürich wohne ich seit 2013 in der Weltstadt Wedding. Die Siedlung drumherum heißt Berlin und geht mir oft auf den Geist.

Als Rednerin, Moderatorin oder Dozentin spreche ich alle paar Wochen auf einer kleinen oder größeren Bühne – mit anderen. Sei es bei politischen Podiumsdiskussionen, bei literarischen Symposien, in poppigen Salons oder an Universitäten.

Ich mag Schallplatten, Schnittblumen und Straßenbahnen, besitze kein Auto, aber ein Autogramm von Jörg Fauser, außerdem einen Magister in Politologie, Soziologie und Amerikanistik und halte das Sprichwort »Be careful what you wish for because one day you might get it« für wahr.

Fotos: (c) Meike Kenn

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