Die berühmten feinen Unterschiede faszinieren mich, seit ich denken kann, deshalb schreibe ich oft über soziales Statusgerangel und Geschlechterstress, die Arbeitswelt und die Pop(ulär)kultur.
Im Sommer 1970 kam ich in Hessen zur Welt. Mein erstes Geld verdiente ich im Kaufhaus Hertie. Später habe ich an der Goethe Universität in Frankfurt/M den Magister in Politologie, Soziologie und Amerikanistik abgeschlossen, erste journalistische Erfahrung bei der F.A.Z. gesammelt, bei der dpa volontiert und für verschiedene Zeitungen und Magazine geschrieben.

2002 erschien mein erstes Buch, GENERATION ALLY. Warum es heute so kompliziert ist, eine Frau zu sein im (alten) Eichborn Verlag. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt und 2003 mit dem Deutschen Bücherpreis (dem Vorgänger des Deutschen Buchpreises) in der Kategorie Sachbuch ausgezeichnet.
Bei Kiepenheuer&Witsch kam 2004 die Erzählung FORTSCHREITENDE HERZSCHMERZEN bei milden 18 Grad heraus, die von Klassenlagen und Liebe, von der unmöglichen Romanze zwischen einer Kosmetikerin und einem Feuilletonredakteur handelt.

Der Essay ECHTLEBEN von 2011 dreht sich um die Risiken der sogenannten Kreativwirtschaft und meine eigene Hartz-IV-Phase. Das Buch wurde viel diskutiert und 2018 bei Suhrkamp neu aufgelegt. Ebenfalls bei Suhrkamp erschien 2012 RASENDE RUINEN. Wie Detroit sich neu erfindet, eine Reportage über Niedergang und Wandel der angeschlagenen US-Industriemetropole.
2022 veröffentlichte ich DIE SINGULÄRE FRAU, einen persönlichen Essay und zugleich eine kleine Sozial- und Kulturgeschichte des weiblichen Alleinlebens, bei Hanser Berlin. Dort ist 2025 auch mein jüngstes Buch erschienen, der Roman STARS, der sich um Astrologie und anderen Aberglauben im 21. Jahrhundert dreht.
Weitere Prosa habe ich in Anthologien und literarischen Magazinen veröffentlicht. Für den Jörg-Fauser-Band »Der Klub, in dem wir alle spielen« (Diogenes) habe ich 2020 als Herausgeberin fungiert und das Vorwort geschrieben.
2013 war ich als writer in residence im Ledig-Rowohlt-Haus in Upstate New York zu Gast, 2024 erhielt ich das Literaturstipendium des Hessischen Literaturrats für einen Arbeitsaufenthalt in Litauen.

Alle paar Wochen spreche ich öffentlich mit anderen (wie hier mit dem Schriftsteller Thomas Meinecke), etwa im Literaturforum im Berliner Brecht-Haus oder als Gastdozentin an der Leuphana Universität in Lüneburg.
Hin und wieder schreibe ich journalistische Texte, unter anderem für die wochentaz, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, den Zürcher Tages-Anzeiger, ZEITonline und den Merkur.
Menschlich gesehen würde ich mich in die Kategorie »optimistische Realistinnen« oder »realistische Optimistinnen« einordnen. Ich mag Schallplatten, unterstütze (nicht erst seit dem 7. Oktober 2023) die Kampagne Artists against Antisemitism, lebe, nach etlichen Ortswechseln, seit 2013 in der Weltstadt Wedding und hege eine etwas übertriebene Sympathie für bunte Blinklichterketten.

Fotos v.o.n.u.: (c) privat, 1973 – (c) Thomas Schweigert, 2010 – (c) Sandra Höhne, 2016 – (c) Meike Kenn für das Magazin Galore, 2022