DIE AUTORIN

»Es gibt nur zwei Regeln«, sagte sie. »Erstens: Du wirst die Sache für dich behalten. Zweitens: Du wirst niemandem davon erzählen.«

Zitat aus ECHTLEBEN

Sechs Bücher habe ich bislang veröffentlicht. Das jüngste, der Roman »Stars«, kam im April 2025 bei Hanser Berlin heraus. Zuvor ist dort der Essay »Die Singuläre Frau« (2022) erschienen, eine Sozial- und Kulturgeschichte des weiblichen Alleinlebens.

Im Suhrkamp Verlag habe ich 2018 den Prekaritäts-Essay »Echtleben« (Eichborn, 2011) veröffentlicht und 2012 die Sozialreportage »Rasende Ruinen« über den Wandel der US-amerikanischen Ex-Industrie-Metropole Detroit.

Bei Kiepenheuer&Witsch erschien 2004 die Erzählung »Fortschreitende Herzschmerzen bei milden 18 Grad«, die von Klassenlagen und Liebe handelt. Mein erstes Buch, »Generation Ally. Warum es heute so kompliziert ist, eine Frau zu sein« (Eichborn, 2002), wurde 2003 mit dem Deutschen Bücherpreis in der Kategorie Sachbuch ausgezeichnet.

Weitere Prosa habe ich in literarischen Magazinen und Anthologien veröffentlicht. Für den Jörg-Fauser-Band »Der Klub, in dem wir alle spielen« (Diogenes) habe ich 2020 als Herausgeberin fungiert. 2024 wurde mir das Literaturstipendium des Hessischen Literaturrats für einen Arbeitsaufenthalt in Litauen zugesprochen. 2013 war ich als writer in residence im Ledig-Rowohlt-Haus in Upstate New York zu Gast.

Alle paar Wochen spreche ich öffentlich mit anderen, als Moderatorin, Dozentin oder Quasi-Salonière, etwa im Literaturforum im Berliner Brecht-Haus, für das ich 2021 die Diskursreihe »Back to normal?» kuratiert und moderiert habe, oder als Gastdozentin an der Leuphana Universität in Lüneburg. Hin und wieder schreibe ich journalistische Texte, etwa für die wochentaz, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und ZEITonline.

Menschlich gesehen würde ich mich in die Kategorie »optimistische Realistinnen« oder »realistische Optimistinnen« einordnen. Ich kam im Sommer 1970 in Hessen zur Welt, habe Politologie, Soziologie und Amerikanistik studiert und mein erstes Geld im Kaufhaus Hertie verdient. Die feinen Unterschiede, die der Sozialphilosoph Pierre Bourdieu (1930-2002) einst ausgemacht und beschrieben hat1, sind ein Schlüsselthema in meinem Schreiben – das Statusgerangel und der Geschlechterstress, die Erwerbswelt und die Populärkultur.

Ich mag Schallplatten, leiste mir ein Leben ohne Smartphone, unterstütze (nicht erst seit dem 7. Oktober 2023) die Kampagne Artists against Antisemitism, lebe, nach etlichen Ortswechseln, seit 2013 in der Weltstadt Wedding und hege eine etwas übertriebene Sympathie für bunte Blinklichterketten.


Foto: (c) privat, Mai 2024

  1. In diesem schönen TV-Film aus dem Jahr 1983 wird Bourdieus Konzept der feinen Unterschiede anschaulich erklärt. Mein Lieblingsbuch von ihm ist sein letztes: Ein soziologischer Selbstversuch. ↩︎
KATJA KULLMANN
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